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Chronik unendlicher Dummheit Unvermögens absicht? Steffen Hemberger berichtete von einer "Chronologie des Versagens" beim Jobcenter BLK.: Willkürliche Schikanen der Argen
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Chronik unendlicher Dummheit Unvermögens absicht? Steffen Hemberger berichtete von einer "Chronologie des Versagens" beim Jobcenter BLK.: Willkürliche Schikanen der Argen
https://www.youtube.com/watch?v=fg3fwH4Qvsw&feature=related
https://www.youtube.com/watch?v=fg3fwH4Qvsw&feature=related
Burgenlandkreis
Mitarbeiter lösen zur Schulung Kreuzworträtsel
Burgenlandkreis
Mitarbeiter lösen zur Schulung Kreuzworträtsel
erstellt 25.11.11, 20:20h, aktualisiert 25.11.11, 22:29h
Kreuzworträtsel
Ausschussvorsitzende
Roswitha Leich (SPD) habe gehört, dass schon am zweiten Tag einer
Mitarbeiterschulung einige Kreuzworträtsel gelöst hätten. (FOTO: DPA)
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NAUMBURG/MZ/KDK.
Dicke Luft herrschte am Mittwochnachmittag im Sozialausschuss, der in
Naumburg in der Kreisverwaltung tagte: "Mir ist mehrfach zu Ohren
gekommen, dass die befristet eingestellten Mitarbeiter im Jobcenter, die
für die Dateneingabe zuständig sind, keine Ahnung haben und einige
nicht mal wissen, wo die Enter-Taste ist", erklärte Adelheid Pricha
(parteilos), die für die CDU im Ausschuss sitzt. Warum habe man keine
Personen eingestellt, die Fachkenntnis besitzen, hakte sie nach. Da
brauche man sich nicht wundern über den schlechten Ruf der
Arbeitsagentur. In die Diskussion brachte sich auch die
Ausschussvorsitzende Roswitha Leich (SPD) ein. Auch sie habe gehört,
dass schon am zweiten Tag einer Mitarbeiterschulung einige
Kreuzworträtsel gelöst hätten. Es müsse doch möglich sein, die "blinden
Hühner" herauszupicken. Es habe sich bereits gezeigt, dass einige den
Anforderungen nicht gerecht werden, sagte Thomas Postleb, zweiter Chef
des Jobcenters Burgenlandkreis. Es werde Konsequenzen geben. Neben dem
Sozialausschuss tagte zur gleichen Zeit in der Kreisverwaltung der
Betriebsausschuss des Jobcenters. Dort wurde bereits mitgeteilt, dass
zwei Mitarbeiter von ihren Aufgaben entbunden worden seien.
Postleb
korrigierte seinerseits im Sozialausschuss, dass die 30 befristet
eingestellten Personen nicht über die Arbeitsagentur, sondern über
private Arbeitsvermittler eingestellt wurden. Es sei allerdings darauf
geachtet worden, dass eine berufliche Qualifikation vorliege. Er fügte
hinzu, dass von den Datensätzen zu 14 000 Bedarfsgemeinschaften bisher 5
200 eingegeben worden sind. Postleb: "Wir sind bis jetzt zufrieden."
Doch Pricha wollte keine Ruhe geben: Man könne doch nicht alle, die
nicht die Leistung bringen, mit durchschleppen. Postleb ergänzte, dass
die, die gut seien, in den ab 1. Januar arbeitenden Eigenbetrieb
Jobcenter übernommen werden sollen. Auch Barbara Dittrich (SPD /
Behindertenverband) sprach von "teilweise unfähigen" Leuten.
Fahrt
nahm die Diskussion noch einmal auf, als Helga Graneis vom
Seniorenbeirat des Burgenlandkreises forderte, dass das Jobcenter
akkurater arbeiten müsse. Es könne nicht sein, dass Bedürftige über
mehrere Jahre Geld beziehen, dies aber von heute auf morgen zurückzahlen
müssen, wenn es ihnen nicht zustand. Postleb erklärte dazu, dass das
beispielsweise diejenigen betreffe, die Zinsen bekommen. Die Banken
weisen Zinsen mitunter erst im Folgejahr aus, was zur Folge habe, dass
der Betroffene vom Jobcenter zu viel Geld erhalten habe, was
zurückgezahlt werden müsse. Postleb: "Wir müssen das in den Griff
bekommen."
Helga Graneis monierte weiter, dass ihr ein Fall
bekannt sei, wo das Jobcenter vier Briefe an einem Tag an eine Person
verschickt habe. Adelheid Pricha sah darin reine Geldverschwendung.
Postleb erklärte dazu, dass das bald überwunden sei. Mit der neuen
Software werde das künftig nicht mehr passieren. Er sprach von Geduld,
die man die erste Zeit beim Aufbau des Eigenbetriebes aufbringen müsse.
Er informierte den Ausschuss ferner, dass Mitarbeiter des Jobcenters
Erfahrungen bei anderen Kommunen gesammelt hätten. Das komme jetzt allen
zugute. Roswitha Leich fügte hinzu, dass hoffentlich bald alles besser
laufe und "etwas Gutes" aus dem neuen Jobcenter werde.
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1321007831239
Schimeks Imperium
Saalekreis
Schimeks Imperium
VON KATRIN LÖWE, UNDINE FREYBERG UND ALEXANDER SCHIERHOLZ, 25.10.11, 23:24h, aktualisiert 25.10.11, 23:34h
Roland Schimek
MERSEBURG/MZ.
Am Ende gab seine wirtschaftliche Erfahrung den Ausschlag: Er war
selbst Geschäftsmann, er hatte die Leuna-Sanierungsgesellschaft
geleitet, dabei viel mit dem zweiten Arbeitsmarkt zu tun gehabt. Nun, im
Oktober 2004, sollte Roland Schimek Chef des Eigenbetriebes für Arbeit
im damaligen Kreis Merseburg-Querfurt werden. Er war der einzige
Kandidat - die beste Wahl aus Sicht von Landrat Tilo Heuer und seinen
Dezernenten Steffen Eichner (beide SPD) und Frank Bannert (CDU) -
letzterer sitzt heute auf dem Landratssessel. Doch die Wahl Schimeks im
Kreistag ging nicht glatt durch: Acht Gegenstimmen gab es, einige
Enthaltungen und Kritik. An der fehlenden Ausschreibung der Stelle, an
Schimeks Engagement als Unternehmer. Auch seinen Firmen, so wurde jetzt
bekannt, hat Schimek als Amtsleiter Fördermittel und Provisionen
bewilligt. Am Montag wurde er deshalb suspendiert.
Einer der
größten Kritiker von damals will von seinen Bedenken heute nichts mehr
wissen. Der Unternehmer Schimek und der Eigenbetriebschef Schimek - das
lasse Interessenkonflikte befürchten, hatte Peter Kunert 2004 erklärt.
"Das ist längst ausgeräumt", sagt der FDP-Fraktionschef heute. Es habe
keinen Grund gegeben, Schimeks Arbeit im Eigenbetrieb zu beanstanden,
"er hat den Laden im Griff gehabt". Ähnliches hört man von anderen
Kreistagsmitgliedern: "Herr Schimek hat eine hervorragende Arbeit
geleistet", sagt Jürgen Glietsch, der für die SPD im
Eigenbetriebsausschuss sitzt. Vielen im Kreistag galt der 49-Jährige
wohl als eine Art Heilsbringer in Sachen Jobs. Jeder wusste, dass
Schimek an mehreren Firmen beteiligt ist, schon 2004. Doch niemand fand
etwas dabei, schließlich lief der Laden ja. Schimek, so
Kreistagsabgeordnete, habe glaubhaft versichert, seine ganze Kraft dem
Jobcenter widmen zu wollen. "Es gab keinen Grund, das zu hinterfragen",
sagt SPD-Fraktionschef Wolfgang Weise, "schließlich haben sich die
Arbeitslosenzahlen sehr positiv entwickelt".
Bürohaus des Eigenbetriebs
Das Bürohaus des Eigenbetriebs in Merseburg. (FOTO: WÖLK)
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Wie
Schimek seine "hervorragende Arbeit" im Eigenbetrieb absolviert hat,
bleibt sein Geheimnis. "Wir haben gelacht, als wir gelesen haben, dass
er Nebentätigkeiten nachgegangen sein soll", erzählt ein Mann, der bis
zum Frühjahr im Eigenbetrieb gearbeitet hat. "Seine Nebentätigkeit war
wohl eher der Eigenbetrieb. Wir haben uns immer gefragt: Wann kommt er
denn mal wieder? Meist war er nur zwei- oder dreimal pro Woche im Haus
und dann auch nur kurz." Schimeks Firmen hätten im Haus nur "sein
Imperium" geheißen.
Ein Imperium, das er auch mit Geld aus dem
Jobcenter bedacht haben soll. Laut Linken-Abgeordnetem Steffen
Eigenwillig war eine der Schimek-Firmen schon 2004 am Aufbau von
Strukturen des Jobcenters beteiligt. "Im Betriebsausschuss wusste das
jeder", sagt er. Auch der damalige Landrat Tilo Heuer erinnert sich, das
sei ausführlich beraten worden. Der Eigenbetrieb habe Computertechnik
gebraucht, die sei von einer von Schimeks Firmen gekommen - weil es
"schnell gehen musste". Dass er später auch Fördermittel in seine Firmen
gelenkt haben soll, habe er erst jetzt erfahren. "Es versteht sich von
selbst, dass das politisch-moralisch nicht in Ordnung ist", sagt Heuer
heute. Nachgefragt hatte offensichtlich aber auch der damalige Landrat
nicht. "Uns hat niemand darauf aufmerksam gemacht", sagt er lapidar. Ob
und wie Nebentätigkeiten Erwähnung in Schimeks Vertrag fanden? Heuer
sagt: "Ich erinnere mich nicht".
Von der Geschichte mit
Fördermitteln wollen auch andere Abgeordnete nichts gewusst haben. "Das
war mir neu", sagt Glietsch. Und Kunert erklärt, so genau habe er sich
damit nicht befasst, schließlich sei er kein Ausschussmitglied. Anstößig
findet der FDP-Mann die Vorgänge aber nicht: "Wenn es kriminelle
Machenschaften gegeben haben sollte, muss der Staatsanwalt tätig
werden." Habe Schimek aber auf ordentlichem Wege eine Förderung
bewilligt, sei das in Ordnung. Für SPD-Mann Glietsch ist vor allem
entscheidend, ob der Eigenbetrieb Schaden nahm. Das sei noch offen. Dass
Schimek Beziehungen zu seinen eigenen Firmen im Ausschuss nicht
offengelegt habe, nennt Glietsch jedoch einen "großen Fehler".
Dabei
war Schimeks Gebaren im Eigenbetrieb selbst so etwas wie ein offenes
Geheimnis. Ob die jeweiligen Fördervoraussetzungen vorgelegen haben, sei
geprüft worden - "das war sauber", sagt eine ehemalige Mitarbeiterin.
Allerdings sei im Jobcenter schon aufgefallen, wer offenbar hinter den
geförderten Firmen steckt. Es waren drei hallesche Adressen, die
regelmäßig stutzen ließen - an ihnen sitzen zig von Schimeks Firmen.
"Dass er für seine eigenen Firmen unterschreibt, kam uns befremdlich
vor." Von Vorgesetzten sei das aber immer als gewollt abgebügelt worden.
Dass die loyal waren statt Alarm zu schlagen, wundert die Frau heute
nicht. Angeblich soll Schimek beim Aufbau des Eigenbetriebes
Führungspersonal aus seinen Firmen mitgebracht haben.
In der
Kreisverwaltung jagt indes eine Krisensitzung die nächste. Auch Landrat
Bannert gerät unter Druck. Ihm war bereits vorgeworfen worden, der Kreis
habe bei der Kontrolle versagt. Linken-Abgeordnete Angelika Hunger ist
sauer, dass Bannert nicht über eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen
Schimek informiert habe, die sich auch mit der Vermittlung von Arbeitern
in eine seiner Firmen beschäftigt haben soll. "Das wäre für uns Anlass
zum Nachdenken gewesen." Parteifreunde fragen sich mittlerweile, ob
Bannert die Affäre übersteht. Eine Rückrufbitte der MZ lässt er
unbeantwortet.
Jobcenter: Die Vorwürfe
Archiv: Jobcenter-Chef zieht sich vom Spitzenjob zurück
Archiv: Landrat suspendiert Jobcenter-Chef
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1319519487226
Überprüfung der Berichte der Vertragsstaaten nach Artikel
16 und 17 der Vereinbarung
Abschließende Betrachtungen des Ausschusses über wirtschaftliche,
soziale und kulturelle Rechte
Deutschland
http://www.fraktion.dielinke-chemnitz.de/UN_staatenbericht.pdf
Scharfe Kritik am Landrat
VON BIRGER ZENTNER, 06.07.11, 08:35h, aktualisiert 06.07.11, 08:36h
NAUMBURG.
Man fühle sich angesichts solcher Vorlagen fast als "Stimmvieh". Mit
dieser harschen Formulierung brachte Roland Becker (Fraktion Die Linke)
in der Kreistagssitzung am Montagabend in Naumburg zum Ausdruck, was
offenbar viele andere Kreisräte dachten, aber höflicher darlegten.
Gegenstand der Auseinandersetzung, begleitet von scharfer Kritik am
Landrat, war eine Vorlage der Verwaltung, mit der Berndt Lampe zum
Betriebsleiter des Eigenbetriebs Jobcenter Burgenlandkreis bestellt
werden sollte.
Keine Ausschreibung erfolgt
Dabei ging es
nicht um die Personalie Lampe an sich, sondern um die Art der Vorlage.
Die enthielt einen lapidaren Satz. Der Kreistag beschließt: Herrn Berndt
Lampe als Betriebsleiter des Eigenbetriebs Jobcenter Burgenlandkreis ab
1. 7. 2011 zu bestellen. Dazu eine nichtssagende Begründung.
Uwe
Kraneis (SPD / BV-Fraktion) eröffnete die Diskussion mit dem Bedenken,
ob die Stelle nicht hätte ausgeschrieben werden müssen. Und er fragte:
"Was passiert, wenn ein Konkurrent angesichts derartiger Vergabepraxis
klagt?"
Erst da ließ Landrat Harri Reiche (parteilos) hören, dass
die Bestellung befristet bis Ende des Jahres sei und dass Lampe den Job
in Nebentätigkeit unentgeltlich machen werde. Lampe ist derzeit Chef
der Arbeitsgemeinschaft von Bundesagentur für Arbeit und Landkreis,
deren Aufgaben zur Betreuung der Arbeitslosengeld-II-Empfänger ab 1.
Januar 2012 das kreiseigene Jobcenter übernehmen soll.
Das
wenigstens gehöre in die Beschlussvorlage, sagte Dieter Kmietczyk,
(Bündnis 90 / Die Grünen), wobei er ebenfalls Zweifel hegte, dass diese
Stelle ohne Ausschreibung vergebe werden könne. Ähnlich sah das Roswitha
Leich (SPD / BV-Fraktion), die einen Änderungsantrag formulierte, der
die Nebentätigkeit und die Befristung enthielt und außerdem die
Forderung an den Landrat, rechtlich zu prüfen, ob ohne Ausschreibung
vergeben werden kann. Vor allem im Hinblick auf die Zeit ab Januar.
Reiche machte keinen Hehl daraus, dass er Lampe auch ab dem nächsten
Jahr gern als Chef des Jobcenters sehen würde. Und er erklärte, dass die
Besetzung dieses Postens eine besondere Vertrauensbasis brauche, weil
es um die Betreuung von 14 000 sogenannten Bedarfsgemeinschaften gehe.
Damit sei das nicht zu vergleichen mit beispielsweise der Besetzung des
Verwaltungschefs des Burgenlandklinikums oder des Geschäftsführers der
Nahverkehrsgesellschaft. So recht folgen wollte dem Argument niemand.
Letztlich knapper Beschluss
Becker
kritisiert außerdem, dass die Vorlage in keinem Ausschuss vorberaten
worden sei. Kreistagsvorsitzender Dieter Stier (CDU) erklärte, dass das
nicht stimme. "Die Vorlage wurde im Betriebsausschuss Jobcenter
beraten", sagte er. Dieser Ausschuss hatte sich zwei Stunden vor der
Kreistagssitzung erstmals zusammengefunden. Wie im Kreistag gedacht
wurde, ist daran abzulesen, dass kein einziger Kreisrat entgegen
sonstigen kontroversen Diskussionen Argumente gegen die Kritiker
vorbrachte. Letztlich schrammte der Kreistag haarscharf am Eklat vorbei.
Der Beschluss kam bei einer Vielzahl von Stimmenenthaltungen knapp
durch. Aber mit den Zusätzen der Befristung, der Nebentätigkeit und der
Forderung nach rechtlicher Prüfung der Ausschreibungspflicht.
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1300343013926&openMenu=1153116380984&calledPageId=1037634251521&listid=1037201080319
Beschimpfungen inklusive
VON KLAUS-DIETER KUNICK, 23.05.11, 20:28h, aktualisiert 23.05.11, 20:29h
Kerstin
Bergner sitzt in der Zeitzer Geschäftsstelle des Jobcenters am Empfang.
Sie ist froh, das Sicherheitsmann Herbert Lange da ist. (FOTO: MZ)
ZEITZ/MZ.
"Ein bisschen Angst verspüre ich, aber die lasse ich mir nicht
anmerken", sagte Ines Schiller, die im Jobcenter in Naumburg im
Wachschutz tätig ist. Und das umso mehr, seit am vergangenen Donnerstag
in Frankfurt / Main in einem Jobcenter eine Frau von einer Polizistin
erschossen wurde. Sie hatte zuvor randaliert und war mit einem Messer
auf einen Polizisten losgegangen. Die MZ hörte sich aus dem Grund im
Jobcenter um, wie sich die Situation hier darstellt. Der Vorfall könne
sich überall ereignen, meinte Ines Schiller, die Beschimpfungen kennt.
Die nehme sie sich jedoch nicht zu Herzen. "Sonst geht man daran
kaputt."
Beschimpfungen und Beleidigungen gehören für die
Mitarbeiter des Jobcenters Burgenlandkreis zumeist am Monatsende zur
Tagesordnung, erklärte Geschäftsführer Berndt Lampe. ",Ihr seid doch
faul und dumm, du blöde Kuh' und noch schlimmere Ausdrücke zählen dazu."
2010 mussten fünf Hausverbote ausgesprochen werden. Oft sei Alkohol im
Spiel. "Manchmal ist es unerträglich", sagte der Naumburger Teamleiter
Olaf Pfefferkorn. Kriegen einige Leistungsempfänger ihr Geld nicht
rechtzeitig, sei "Kampftag" angesagt.
Teamleiter Kay Leuthold aus
Zeitz bestätigte das. Die Mitarbeiter in der Eingangszone würden den
meisten Frust abbekommen, die "brauchen ein dickes Fell". Es sei aber
vorgekommen, dass einer Beleidigung am Tag darauf eine Entschuldigung
folgte. "Körperlich bin ich noch nicht angegriffen worden, aber einige
haben vor Wut schon den Tisch angehoben", erklärte eine Naumburger
Mitarbeiterin. "Was man sich hier teilweise gefallen lassen muss, ist
fragwürdig." Aggressivität sei eindeutig vorhanden. Dabei gebe sie sich
alle Mühe, die gelegentlichen Bedrohungen nicht an sich herankommen zu
lassen.
Ähnliche Töne gab es in Weißenfels. "Ein bisschen mulmig
ist mir nach dem Vorfall in Frankfurt / Main schon", so Mitarbeiterin
Mandy Motz. Doch sei das nicht bei allen Kunden des Jobcenters der Fall.
Nur bei einigen beschleiche sie ein komisches Gefühl, meinte ihre
Kollegin Heidi Busse. Es sei gut, einen Wachschutz zu haben. "An
Beschimpfungen habe ich mich gewöhnt", so Wachschutzmitarbeiter Erhard
Käding. In Halle wurde er vor Jahren mit einem Messer angegriffen. In
Weißenfels sei das noch nicht passiert. Die Kehrseite der Medaille
schilderte Annett Föhre-Thurau (31) aus Weißenfels, die Leistungen des
Jobcenters bezieht. "Es kommt darauf an, zu welchem Mitarbeiter man
kommt. Da gibt es Unterschiede." Zwar seien viele nett und freundlich,
doch es gebe auch etliche, die einen von oben herab behandeln. "Ich
suche eine Arbeit als Verkäuferin, werde aber mit in den Topf zu denen
geworfen, die wahrscheinlich keine Arbeit suchen." "Mich nervt, wenn ich
ständig einen anderen Ansprechpartner habe", so ein anderer Kunde.
Ähnlich sah das ein 50-Jähriger aus Laßnitz-Hasseltal, der am Montag in
Naumburg im Jobcenter was zu regeln hatte. Eine Behördenmitarbeiterin
habe ihn gefragt, ob er sich Holz zum Heizen besorgen könne. Die Frage
habe er ehrlich mit Ja beantwortet. Daraufhin sei ihm die Heizungszulage
gestrichen worden. "Ich könnte mir gut vorstellen, dass andere da
ausgerastet wären", sagte der Mann. Wenn gespart werden solle, dann
solle man "oben anfangen" und nicht beim kleinen Mann. Im Großen und
Ganzen könne er sich über die Mitarbeiter nicht beklagen. "Die machen
nur ihren Job." Das sah Karla Grau (52) aus Naumburg ebenso, die die
Mitarbeiter ob ihres zuvorkommenden Auftretens lobte.
Im Jobcenter sind 370 Mitarbeiter beschäftigt, die im Burgenlandkreis 30 000 Kunden betreuen.
Archiv: Todesschuss im Jobcenter
Archiv: Bloße Präsenz im Center reicht oft schon aus
Archiv: Wachmann sichert Agentur für Arbeit
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1306150677281
Eckregelsatz Hartz IV:
Mindestens 500 Euro statt 364 Euro!
Mindestens 500 Euro statt 364 Euro!
4,31 Euro pro Tag für Essen und Trinken!
So „viel“ steht ab 1. Januar 2011 alleinstehenden
Hartz-IV-BezieherInnen für Nahrungsmittel und
nicht-alkoholische Getränke pro Tag zu. Dieser
Betrag enthält die Summe die die untersten 15 %
der Ein-Personen-Haushalte der Einkommens- und
Verbrauchsstichprobe (EVS) dafür ausgeben (4,21
€). Plus 10 Cent pro Tag für Mineralwasser als
Ersatz für die Streichung alkoholischer Getränke
aus dem Regelsatz. 4,31 € pro Tag sollen laut
Regierung dem Bedarf entsprechen.
Die EVS ist die Grundlage für die Festsetzung der
Regelsätze. Mehr als 4,31 Euro pro Tag sind auf
dieser Basis nicht möglich.
Ein Durchschnittserwachsener im Alter von 18 bis 64
Jahren braucht rund 2.550 kcal, wenn er sich
ausreichend ernähren und bewegen will. Erhebungen
des Forschungsinstituts für Kinderernährung
in Dortmund ergaben, fortgeschrieben auf Januar
2011, dass ein Mensch 2,58 Euro pro 1.000 kcal
braucht, um sich gesund zu ernähren.1 Für 2.550
kcal braucht man 6,58 Euro pro Tag. 4,31 Euro
reichen nur für 1.671 kcal pro Tag. Pro Monat
fehlen 68 Euro. Dass Hartz IV die Ernährungsausgaben
von armen Leuten mit „Bedarf“
gleichsetzt, ist unhaltbar.
364 Euro bedeuten Mangelernährung
0,62 Euro pro Tag für öffentliche
Verkehrsmittel und 0,24 Euro pro Tag
für Besuche von Cafés oder Gaststätten
gesteht Hartz IV zu! Das schließt von der Teilnahme
am gesellschaftlichen Leben aus. Hartz-IVBezieherInnen
sollen zu Hause bleiben. Sie müssen
schon für ein Monatsticket im öffentlichen Nahverkehr
30 bis 40 Euro drauflegen, und selbst in
den wenigen Städten/Kreisen mit 'Sozialtickets' liegen
die Preise teilweise erheblich über dem vom
Regelsatz zugestandenen Bedarfsposten. Bei „Verzehr
außer Haus“ werden nur die reinen Kosten für
verzehrte Lebensmittel und Getränke anerkannt,
die man zu Hause hätte. Zu Hause jemanden
bewirten, ist ebenfalls nicht vorgesehen.
364 Euro bedeuten Isolation
Die z.B. vom DGB geforderten 420 € sind zu wenig,
weil damit zwar die Teilhabe am Leben in der
Gesellschaft deutlich stärker berücksichtigt, die
Mangelernährung aber akzeptiert wird.
Andererseits: Wenn man aber die Ausgaben
unterer Verbrauchergruppen als Grundlage der
„Bedarfsberechnung“ akzeptiert (wir tun es nicht),
warum werden sie dann auf 364 € oder 420 € heruntergerechnet,
obwohl sie ohne Warmmiete rund
500 € betragen? Warum sollen Hartz-IVBezieherInnen
schlechter leben als unterste
Verbrauchergruppen?
Die Bundesregierung gab bis Ende 2010 indirekt
zu, dass man mindestens 500 Euro braucht, um
einigermaßen über die Runden zu kommen. Denn
sie federte bis dahin bei ehemaligen Alg-IBezieherInnen
den Absturz in Hartz IV für ein Jahr
mit einem Zuschlag von maximal 160 Euro
monatlich ab.
Hartz IV – Bedrohung für Millionen
Beschäftigte
Allen, die arbeitslos werden, droht sehr rasch Hartz
IV und damit Mangelernährung und gesellschaftliche
Isolation. Das lehnen wir ab.
Deshalb:
500 Euro als Eckregelsatz!
http://www.500-euro-eckregelsatz.de/mat/plattform_2011-03-27.pdf
Aus Diäten werden jetzt Spenden
VON KAI GAUSELMANN UND HENDRIK KRANERT-RYDZY, 04.05.11, 22:12h, aktualisiert 04.05.11, 23:39h
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Aus Diäten werden jetzt Spenden
VON KAI GAUSELMANN UND HENDRIK KRANERT-RYDZY, 04.05.11, 22:12h, aktualisiert 04.05.11, 23:39h
Arnd Czapek
Arnd Czapek (CDU) (FOTO: KRIMMER)
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MAGDEBURG/MZ.
Zwei der drei CDU-Abgeordneten, die bereits im März ihre vollen Diäten
erhalten haben, wollen diese für einen guten Zweck spenden. Das
erklärten Arnd Czapek und Thomas Keindorf am Mittwoch. Drei der neuen
CDU-Abgeordneten hatten im März die Annahme ihres Mandats erklärt und
damit auch Geld für den gesamten Monat bekommen - obwohl sie erst am 20.
März gewählt worden waren. Um diese - rechtlich einwandfreie - Praxis,
die allerdings im Widerspruch zu Regelungen in der freien Wirtschaft
steht, hatte es eine heftige Debatte gegeben.
Thomas Keindorf
Thomas Keindorf (CDU) ist auch Präsident der Handwerkskammer Halle (FOTO: HWK/MZ)
CDU-Fraktionschef
André Schröder, der am Dienstag erklärt hatte, er kenne die Namen
nicht, sagte am Mittwoch, er wisse inzwischen, welche drei Abgeordneten
betroffen sind, wollte aber ihre Namen nicht nennen: "Ich stelle es den
drei Abgeordneten frei, sich selbst zur Sache zu äußern." Darüber hinaus
stellte sich Schröder vor diese, weil sie nichts Unrechtes getan
hätten.
Czapek - er ist Abgeordneter für den Wahlkreis Zeitz -
erklärte sein Verhalten am Mittwoch mit der Euphorie nach der Wahl. "Ich
habe so hart gekämpft; als wirklich feststand, dass ich drin bin, habe
ich nur noch gedacht: Das gibt's nicht, du hast das Ding geholt - ich
nehme an", sagte er der MZ. Genau das habe er sofort am nächsten Tag, am
21. März gegenüber dem Wahlleiter erklärt. Dass er damit automatisch
für den ganzen März Geld erhält - es geht um etwa 4 800 Euro - habe er
schlicht nicht gewusst. Seit der Debatte über die Diäten-Zahlung weiß er
es aber - und will jetzt das Geld spenden. "Ich überlege, wie ich es
sinnvoll spenden kann." Unter anderem seien in seiner Kirchengemeinde
die Bänke marode. Dafür habe er bereits aus eigener Tasche ein Gutachten
fertigen lassen. Jetzt will er zur Instandsetzung beitragen.
Thomas
Keindorf, der auch Präsident der Handwerkskammer Halle ist, will die
März-Diäten laut einer Mitteilung auf seiner Internetseite fünf Vereinen
und Institutionen spenden, unter anderem dem Familienzentrum
Schöpfkelle in Halle und der Bürgerstiftung. Zu seinen Motiven, das
Mandat bereits im März anzunehmen, äußerte sich Keindorf auf Nachfrage
nicht.
Ralf Wunschinski
Ralf Wunschinski (CDU), geboren 1965, ist der ehrenamtliche Bürgermeister von Angersdorf im Saalekreis. (ARCHIVFOTO: P. WÖLK)
Der
dritte der drei CDU-Abgeordneten, die bereits im März ihre Diät
erhalten haben, ist nach MZ-Informationen der ehrenamtliche
Bürgermeister von Angersdorf (Saalekreis) und einstige Sprecher der
Volksinitiative gegen die Gebietsreform, Ralf Wunschinski. Wunschinski
äußerte sich am Mittwoch trotz mehrfacher Rückrufbitten nicht. Schröder
betonte unterdessen noch einmal, das Abgeordnetengesetz ändern und mit
einer Stichtagsregelung versehen zu wollen: "Wir müssen das machen, und
zwar zum Schutz der Abgeordneten vor Diffamierung."
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1300342852961
Sozialpolitik Kein Datenschutz für Hartz-IV-Empfänger
Beste
Freunde, Telefonate, Tagesablauf – Manuela Bombosch sollte ihrer
Arbeitsagentur schriftlich berichten. Es ist nicht der erste
Gesetzesverstoß der Sozialbehörden.
Als Manuela Bombosch zu ihrem
Beratungsgespräch ins Jobcenter Kiel kam, war alles schon vorbereitet.
Es gehe um ein freiwilliges "Experiment", erklärte die Fallmanagerin und
gab ihr einen Fragebogen mit nach Hause. Bombosch erklärte sich bereit,
ihn auszufüllen. "Ich dachte mir, eine neue Vermittlungsmethode kann ja
nicht schaden", erinnert sie sich. Die 38-Jährige Hartz-IV-Empfängerin
ist schon seit einigen Jahren ohne Job. "Ich hatte die Hoffnung, dass
ich durch dieses Experiment vielleicht meinen Wunschberuf im
Einzelhandel bekomme", sagt sie.
Erst in ihrer Wohnung schaute
sie sich den Fragebogen genauer an. Und konnte es nicht fassen: Bombosch
sollte ihren Tagesablauf und den ihres Kindes aufschreiben, von 6:30
Uhr bis 21:00 Uhr, eine ganze Woche lang, möglichst genau, unter
Auflistung jeder Aktivität und des dafür benötigten Zeitaufwands. Am 27.
Januar hatte sie den Bogen bekommen, am 8. Februar seien ihre Antworten
einzureichen, schrieb die Fallmanagerin.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-09/hartz-iv-datenschutz
Staat observiert Hartz IV Empfänger
https://www.youtube.com/watch?v=fH0iP1MHMBI&feature=related
Was hat eine Wechselsprechanlage an der Haustür mit der Erstattung von Heizkosten zu tun?
…
fragen immer wieder Leistungsempfänger des Jobcenters, die wegen
überdurchschnittlicher Heizkosten aufgefordert werden, zu ihrer Wohnung
weitere Angaben zu machen.
Grundsätzlich erhalten Hartz IV– Empfänger
(Leistungsempfänger) ihre Heizkosten in vollem Umfang erstattet, soweit
die Heizkosten im Einzelfall auch den Umständen entsprechend angemessen
sind.
Wenn überdurchschnittliche Heizkosten vorliegen, ist nach den
Ursachen und den Möglichkeiten der Beeinflussung überdurchschnittlicher
Heizkosten durch die Leistungsempfänger zu forschen.
Meist ist der Bauzustand des Gebäudes oder der Wohnung Ursache überdurchschnittlicher Heizkosten.
Liegen
die Heizkosten unter dem ermittelten statistischen
Vorjahresdurchschnitt (Richtwert), erfolgt keine weitere Prüfung und die
Kosten werden in voller Höhe anerkannt.
Liegt eine Überschreitung
des Richtwertes vor, ist eine individuelle Prüfung der den Richtwert
überschreitenden tatsächlichen Heizkosten vorzunehmen.
Eine
Einordnung von Wohnraum erfolgt nach dem Muster der örtlichen
Mietspiegel (Zeitz, Weißenfels, Naumburg) in Marktsegmente. Weist der
Wohnraum weniger als vier der aufgeführten 10 Ausstattungsmerkmale des
Mietspiegels auf, wird Wohnraum als Unterkunft im unteren Marktsegment
verstanden.
Bei Unterkünften des unteren Marktsegments wird davon
ausgegangen, dass es sich typischerweise um älteren Wohnraum mit einem
unterdurchschnittlichen Energiestandard handelt. Für solchen Wohnraum
können überdurchschnittliche Heizkosten bis zur rechten Spalte des
kommunalen Heizspiegels, also bis zur höchstmöglichen Grenze vereinfacht
geltend gemacht werden.
Wenn dennoch die tatsächlichen Heizkosten
diesen bereits höchsten Wert überschreiten, besteht Anlass für die
Annahme, dass die Kosten unangemessen hoch sind und dem allgemeinen
Heizverhalten in der Bevölkerung nicht mehr entsprechen.
Bei
Unterkünften höherer Marktsegmente (vier oder mehr der im Mietspiegel
aufgeführten Ausstattungsmerkmale) wird von einem zumindest
durchschnittlichen Energiestandard ausgegangen und es können
überdurchschnittliche Heizkosten fast nur noch durch den aktuell sehr
schlechten Bauzustand der Wohnung (keine/teilweise Wärmedämmung, Fenster
nicht isoliert, hohe Räume, Heizanlage älter als 25 Jahre) begründet
werden.
Dann werden prozentuale Zuschläge, aufgrund des schlechten Bauzustandes des Wohnobjektes, zum Richtwert vorgenommen.
Diese
Vorgehensweise bei der Prüfung der Angemessenheit der Heizkosten hat
sich bis heute aufgrund höchstrichterlicher Rechtssprechung so
entwickelt und ist damit auch noch nicht am Ende des
Rechtsentwicklungsprozesses.
Zur Erstattung überdurchschnittlicher
Heizkosten werden also zusätzliche Informationen zu den
Ausstattungsmerkmalen nach den Mietspiegeln, wozu u. a. auch eine
Wechselsprechanlage, der Fußbodenbelag oder das Vorhandensein eines
Balkons gehören, und ggf. über den Bauzustand des Wohnobjektes benötigt.
http://www.burgenlandkreis.de/media/hau ... df/faq.pdf
BUNDESSOZIALGERICHT Urteil vom 2.7.2009, B 14 AS 36/08 R
http://juris.bundessozialgericht.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bsg&Art=en&sid=63a6cfbb8819290e7f6624286da60db0&nr=11181&pos=0&anz=1
Infoblatt
Jahrgang 2011 - Ausgabe Nr. 2
vom 14.03.2011 – Stand 02.01.2012 ∗ Autor: Steffen Hemberger
Hinweis: Dieses Infoblatt ersetzt das frühere Infoblatt 4/2010 (Angemessenheit der KdU ab 01.04.2010)
Heizkosten ...
(Wie Leistungsberechtigte nach dem SGB II im Burgenlandkreis
Anzahl der Personen in der BG Das Jobcenter Burgenlandkreis gewährt Leistungsberechtigten
nach dem SGB II im Regelfall Heizkosten nur bis zu der Höhe,
die in der „Verwaltungsrichtlinie zur Feststellung und Erbringung
der Leistungen für Unterkunft und Heizung gem.
§ 22 SGB II sowie zur abweichenden Erbringung von Leistungen
gem. § 23 (3) SGB II im Burgenlandkreis“ vom 18.03.2010
als Obergrenze genannt ist. Für den Geschäftsbereich Zeitz
sind dies nebenstehende monatliche Beträge.
1 52,00 €
2 62,40 €
3 78,00 €
4 88,40 €
5 98,80 €
6 109,20 €
je weitere 10,40 €
Das BSG hat mit Urteil vom 2.7.2009 (Az: B 14 AS 36/08 R) Kriterien für die Gewährung von Heizkosten
aufgestellt, an die sich Landratsamt und Jobcenter Burgenlandkreis partout nicht halten
wollen. Leistungen für Heizung sind in Höhe der tatsächlich angefallenen Aufwendungen erbracht,
soweit diese angemessen sind (§ 22 Abs. 1 Satz 1 SGB II). Dabei hat die in § 22 Abs. 1 Satz 1
SGB II vorgesehene, am Einzelfall orientierte Angemessenheitsprüfung für die Heizkosten grundsätzlich
getrennt von der Prüfung der Angemessenheit der Unterkunftskosten zu erfolgen. Die Bildung
einer Gesamtangemessenheitsgrenze für Unterkunfts- und Heizkosten im Sinne einer sog erweiterten
Produkttheorie ist nicht mehr möglich.
Die Übernahmeverpflichtung tatsächlicher Heizkosten bedeutet jedoch nicht, dass diese in jedem
Fall und in jeder Höhe zu übernehmen sind; insofern stehen auch die Heizkosten unter dem Kriterium
der "Angemessenheit". Anhaltspunkte dafür, dass Heizkosten unangemessen hoch sind, können
sich daraus ergeben, dass die anfallenden Kosten die durchschnittlich aufgewandten Kosten
aller Verbraucher für eine Wohnung der den abstrakten Angemessenheitskriterien entsprechenden
Größe signifikant überschreiten.
Zur Bestimmung eines solchen Grenzwertes hielt es das BSG für eine mit Öl, Erdgas oder Fernwärme
beheizte Wohnung für möglich, die kommunalen Heizspiegel bzw., soweit diese für das Gebiet
des jeweiligen Trägers fehlen, den bundesweiten Heizspiegel heranzuziehen. Aus dem bundesweiten
Heizspiegel ergeben sich Vergleichswerte für mit Öl, Erdgas und Fernwärme beheizte Wohnungen,
gestaffelt nach der von der jeweiligen Heizungsanlage zu beheizenden Wohnfläche, die
hinsichtlich des Heizenergieverbrauchs zwischen "optimal", "durchschnittlich", "erhöht" und "extrem
hoch" unterscheiden. Der Grenzwert, den das BSG zu Grunde legt, ist das Produkt aus dem
Wert, der auf "extrem hohe" Heizkosten bezogen auf den jeweiligen Energieträger und die Größe
der Wohnanlage hindeutet (rechte Spalte), und dem Wert, der sich für den Haushalt des Leistungsberechtigten
als abstrakt angemessene Wohnfläche ergibt. Der Burgenlandkreis hat zwar
einen Heizspiegel, da dieser aber aus dem Jahr 2009 stammt, ist er veraltet. Nach dem bundesweiten
Heizspiegel für 2011 ergeben sich dabei folgende monatliche Höchstwerte:
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+ Heizkosten + Infoblatt 2/2011 - Seite 1 / 2
1 2 3 4 5 6 Je weitere
Heizöl
100-250 80,00 € 96,00 € 120,00 € 136,00 € 152,00 € 168,00 € 16,00 €
251-500 75,38 € 91,00 € 113,75 € 128,92 € 144,08 € 159,25 € 15,17 €
501-1000 72,08 € 86,50 € 108,12 € 122,54 € 136,96 € 151,38 € 14,42 €
>1000 69,58 € 83,50 € 104,38 € 118,29 € 132,21 € 146,12 € 13,92 €
Erdgas
100-250 70,83 € 85,00 € 106,25 € 120,42 € 134,58 € 148,75 € 14,17 €
251-500 67,08 € 80,50 € 100,62 € 114,04 € 127,46 € 140,88 € 13,42 €
501-1000 64,17 € 77,00 € 96,25 € 109,08 € 121,92 € 134,75 € 12,83 €
>1000 62,08 € 74,50 € 93,12 € 105,54 € 117,96 € 130,38 € 12,42 €
100-250 90,00 € 108,00 € 135,00 € 153,00 € 171,00 € 189,00 € 18,00 €
251-500 85,42 € 102,50 € 128,12 € 145,21 € 162,29 € 179,38 € 17,08 €
501-1000 80,83 € 97,00 € 121,25 € 137,42 € 153,58 € 169,75 € 16,17 €
>1000 77,92 € 93,50 € 116,88 € 132,46 € 148,05 € 163,63 € 12,17 €
Anzahl der Personen in der BG
Gegäudefläche in m²
Fernwärme
Diese Nichtprüfungsgrenze wird vom Jobcenter Burgenlandkreis in Zusammenarbeit
mit dem zuständigen Landratsamt einfach negiert und es werden nur die o. g. niedrigeren
Werte aus der Verwaltungsrichtlinie zur Anwendung gebracht. Das führt zu einer
permanenten Unterdeckung der Heizkosten der Leistungsberechtigten.
Legen Sie in diesen Fällen Widerspruch ein und klagen Sie gegen ablehnende
Widerspruchsbescheide unter Verweis auf das o. g. BSG-Urteil.
Soweit die konkret geltend gemachten tatsächlichen Heizkosten den auf der Datengrundlage des
Heizspiegels zu ermittelnden Grenzwert überschreiten, besteht Anlass für die Annahme, dass die
Heizkosten auch unangemessen hoch sind. Bei Überschreitung einer solchen Nichtprüfungsgrenze
ist dann eine Prüfung im Einzelfall vorzunehmen. Dabei gilt grundsätzlich der Amtsermittlungsgrundsatz;
es wird jedoch vom Leistungsberechtigten eine Mitwirkung dahin gehend verlangt, besondere
Umstände, die zu einem erhöhten Heizkostenbedarf geführt haben, vorzutragen. Kann er
zwingende Gründe benennen, können die „unangemessenen“ Heizkosten im jeweiligen Einzelfall
trotzdem gleichwohl noch als angemessen anzusehen sein.
Da die Höhe der Heizkosten von zahlreichen Faktoren abhängig ist, können bei der Prüfung der
Angemessenheit beispielsweise relevant sein:
· Bauzustand der Wohnung,
· Lage der Wohnung im Haus (z.B. Anzahl der Außenwände),
· Geschosshöhe,
· Wärmeisolierung des Gebäudes und der Fenster,
· Wirkungsgrad und Wartungszustand der Heizungsanlage,
· Meteorologische Daten (Zahl der Heiztage, absolute Außentemperaturen),
· erhöhter Heizbedarf für bestimmte Personengruppen (Alter, Behinderung, Kleinkinder),
· im Vergleich mit Verbrauchsdaten von erwerbstätigen Personen ist ggf. der längere Wohnungsaufenthalt
von Leistungsempfängern (tagsüber) zu beachten.
Auch hier können sich Widerspruchs- und Klageweg lohnen und es wird dringend dazu
geraten.
http://montagsdemo.oestliche.gefil.de/html/dateien/infoblaetter/infoblatt-2011-02-heizkosten.pdf
http://stefanus-h.cms4people.de/41.html
http://sozialrechtsexperte.blogspot.de/2012/05/eine-chronik-unendlicher-dummheit-und.html
https://www.youtube.com/watch?v=fg3fwH4Qvsw&feature=related
Burgenlandkreis
Mitarbeiter lösen zur Schulung Kreuzworträtsel
Burgenlandkreis
Mitarbeiter lösen zur Schulung Kreuzworträtsel
erstellt 25.11.11, 20:20h, aktualisiert 25.11.11, 22:29h
Kreuzworträtsel
Ausschussvorsitzende
Roswitha Leich (SPD) habe gehört, dass schon am zweiten Tag einer
Mitarbeiterschulung einige Kreuzworträtsel gelöst hätten. (FOTO: DPA)
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NAUMBURG/MZ/KDK.
Dicke Luft herrschte am Mittwochnachmittag im Sozialausschuss, der in
Naumburg in der Kreisverwaltung tagte: "Mir ist mehrfach zu Ohren
gekommen, dass die befristet eingestellten Mitarbeiter im Jobcenter, die
für die Dateneingabe zuständig sind, keine Ahnung haben und einige
nicht mal wissen, wo die Enter-Taste ist", erklärte Adelheid Pricha
(parteilos), die für die CDU im Ausschuss sitzt. Warum habe man keine
Personen eingestellt, die Fachkenntnis besitzen, hakte sie nach. Da
brauche man sich nicht wundern über den schlechten Ruf der
Arbeitsagentur. In die Diskussion brachte sich auch die
Ausschussvorsitzende Roswitha Leich (SPD) ein. Auch sie habe gehört,
dass schon am zweiten Tag einer Mitarbeiterschulung einige
Kreuzworträtsel gelöst hätten. Es müsse doch möglich sein, die "blinden
Hühner" herauszupicken. Es habe sich bereits gezeigt, dass einige den
Anforderungen nicht gerecht werden, sagte Thomas Postleb, zweiter Chef
des Jobcenters Burgenlandkreis. Es werde Konsequenzen geben. Neben dem
Sozialausschuss tagte zur gleichen Zeit in der Kreisverwaltung der
Betriebsausschuss des Jobcenters. Dort wurde bereits mitgeteilt, dass
zwei Mitarbeiter von ihren Aufgaben entbunden worden seien.
Postleb
korrigierte seinerseits im Sozialausschuss, dass die 30 befristet
eingestellten Personen nicht über die Arbeitsagentur, sondern über
private Arbeitsvermittler eingestellt wurden. Es sei allerdings darauf
geachtet worden, dass eine berufliche Qualifikation vorliege. Er fügte
hinzu, dass von den Datensätzen zu 14 000 Bedarfsgemeinschaften bisher 5
200 eingegeben worden sind. Postleb: "Wir sind bis jetzt zufrieden."
Doch Pricha wollte keine Ruhe geben: Man könne doch nicht alle, die
nicht die Leistung bringen, mit durchschleppen. Postleb ergänzte, dass
die, die gut seien, in den ab 1. Januar arbeitenden Eigenbetrieb
Jobcenter übernommen werden sollen. Auch Barbara Dittrich (SPD /
Behindertenverband) sprach von "teilweise unfähigen" Leuten.
Fahrt
nahm die Diskussion noch einmal auf, als Helga Graneis vom
Seniorenbeirat des Burgenlandkreises forderte, dass das Jobcenter
akkurater arbeiten müsse. Es könne nicht sein, dass Bedürftige über
mehrere Jahre Geld beziehen, dies aber von heute auf morgen zurückzahlen
müssen, wenn es ihnen nicht zustand. Postleb erklärte dazu, dass das
beispielsweise diejenigen betreffe, die Zinsen bekommen. Die Banken
weisen Zinsen mitunter erst im Folgejahr aus, was zur Folge habe, dass
der Betroffene vom Jobcenter zu viel Geld erhalten habe, was
zurückgezahlt werden müsse. Postleb: "Wir müssen das in den Griff
bekommen."
Helga Graneis monierte weiter, dass ihr ein Fall
bekannt sei, wo das Jobcenter vier Briefe an einem Tag an eine Person
verschickt habe. Adelheid Pricha sah darin reine Geldverschwendung.
Postleb erklärte dazu, dass das bald überwunden sei. Mit der neuen
Software werde das künftig nicht mehr passieren. Er sprach von Geduld,
die man die erste Zeit beim Aufbau des Eigenbetriebes aufbringen müsse.
Er informierte den Ausschuss ferner, dass Mitarbeiter des Jobcenters
Erfahrungen bei anderen Kommunen gesammelt hätten. Das komme jetzt allen
zugute. Roswitha Leich fügte hinzu, dass hoffentlich bald alles besser
laufe und "etwas Gutes" aus dem neuen Jobcenter werde.
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1321007831239
Schimeks Imperium
Saalekreis
Schimeks Imperium
VON KATRIN LÖWE, UNDINE FREYBERG UND ALEXANDER SCHIERHOLZ, 25.10.11, 23:24h, aktualisiert 25.10.11, 23:34h
Roland Schimek
MERSEBURG/MZ.
Am Ende gab seine wirtschaftliche Erfahrung den Ausschlag: Er war
selbst Geschäftsmann, er hatte die Leuna-Sanierungsgesellschaft
geleitet, dabei viel mit dem zweiten Arbeitsmarkt zu tun gehabt. Nun, im
Oktober 2004, sollte Roland Schimek Chef des Eigenbetriebes für Arbeit
im damaligen Kreis Merseburg-Querfurt werden. Er war der einzige
Kandidat - die beste Wahl aus Sicht von Landrat Tilo Heuer und seinen
Dezernenten Steffen Eichner (beide SPD) und Frank Bannert (CDU) -
letzterer sitzt heute auf dem Landratssessel. Doch die Wahl Schimeks im
Kreistag ging nicht glatt durch: Acht Gegenstimmen gab es, einige
Enthaltungen und Kritik. An der fehlenden Ausschreibung der Stelle, an
Schimeks Engagement als Unternehmer. Auch seinen Firmen, so wurde jetzt
bekannt, hat Schimek als Amtsleiter Fördermittel und Provisionen
bewilligt. Am Montag wurde er deshalb suspendiert.
Einer der
größten Kritiker von damals will von seinen Bedenken heute nichts mehr
wissen. Der Unternehmer Schimek und der Eigenbetriebschef Schimek - das
lasse Interessenkonflikte befürchten, hatte Peter Kunert 2004 erklärt.
"Das ist längst ausgeräumt", sagt der FDP-Fraktionschef heute. Es habe
keinen Grund gegeben, Schimeks Arbeit im Eigenbetrieb zu beanstanden,
"er hat den Laden im Griff gehabt". Ähnliches hört man von anderen
Kreistagsmitgliedern: "Herr Schimek hat eine hervorragende Arbeit
geleistet", sagt Jürgen Glietsch, der für die SPD im
Eigenbetriebsausschuss sitzt. Vielen im Kreistag galt der 49-Jährige
wohl als eine Art Heilsbringer in Sachen Jobs. Jeder wusste, dass
Schimek an mehreren Firmen beteiligt ist, schon 2004. Doch niemand fand
etwas dabei, schließlich lief der Laden ja. Schimek, so
Kreistagsabgeordnete, habe glaubhaft versichert, seine ganze Kraft dem
Jobcenter widmen zu wollen. "Es gab keinen Grund, das zu hinterfragen",
sagt SPD-Fraktionschef Wolfgang Weise, "schließlich haben sich die
Arbeitslosenzahlen sehr positiv entwickelt".
Bürohaus des Eigenbetriebs
Das Bürohaus des Eigenbetriebs in Merseburg. (FOTO: WÖLK)
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Wie
Schimek seine "hervorragende Arbeit" im Eigenbetrieb absolviert hat,
bleibt sein Geheimnis. "Wir haben gelacht, als wir gelesen haben, dass
er Nebentätigkeiten nachgegangen sein soll", erzählt ein Mann, der bis
zum Frühjahr im Eigenbetrieb gearbeitet hat. "Seine Nebentätigkeit war
wohl eher der Eigenbetrieb. Wir haben uns immer gefragt: Wann kommt er
denn mal wieder? Meist war er nur zwei- oder dreimal pro Woche im Haus
und dann auch nur kurz." Schimeks Firmen hätten im Haus nur "sein
Imperium" geheißen.
Ein Imperium, das er auch mit Geld aus dem
Jobcenter bedacht haben soll. Laut Linken-Abgeordnetem Steffen
Eigenwillig war eine der Schimek-Firmen schon 2004 am Aufbau von
Strukturen des Jobcenters beteiligt. "Im Betriebsausschuss wusste das
jeder", sagt er. Auch der damalige Landrat Tilo Heuer erinnert sich, das
sei ausführlich beraten worden. Der Eigenbetrieb habe Computertechnik
gebraucht, die sei von einer von Schimeks Firmen gekommen - weil es
"schnell gehen musste". Dass er später auch Fördermittel in seine Firmen
gelenkt haben soll, habe er erst jetzt erfahren. "Es versteht sich von
selbst, dass das politisch-moralisch nicht in Ordnung ist", sagt Heuer
heute. Nachgefragt hatte offensichtlich aber auch der damalige Landrat
nicht. "Uns hat niemand darauf aufmerksam gemacht", sagt er lapidar. Ob
und wie Nebentätigkeiten Erwähnung in Schimeks Vertrag fanden? Heuer
sagt: "Ich erinnere mich nicht".
Von der Geschichte mit
Fördermitteln wollen auch andere Abgeordnete nichts gewusst haben. "Das
war mir neu", sagt Glietsch. Und Kunert erklärt, so genau habe er sich
damit nicht befasst, schließlich sei er kein Ausschussmitglied. Anstößig
findet der FDP-Mann die Vorgänge aber nicht: "Wenn es kriminelle
Machenschaften gegeben haben sollte, muss der Staatsanwalt tätig
werden." Habe Schimek aber auf ordentlichem Wege eine Förderung
bewilligt, sei das in Ordnung. Für SPD-Mann Glietsch ist vor allem
entscheidend, ob der Eigenbetrieb Schaden nahm. Das sei noch offen. Dass
Schimek Beziehungen zu seinen eigenen Firmen im Ausschuss nicht
offengelegt habe, nennt Glietsch jedoch einen "großen Fehler".
Dabei
war Schimeks Gebaren im Eigenbetrieb selbst so etwas wie ein offenes
Geheimnis. Ob die jeweiligen Fördervoraussetzungen vorgelegen haben, sei
geprüft worden - "das war sauber", sagt eine ehemalige Mitarbeiterin.
Allerdings sei im Jobcenter schon aufgefallen, wer offenbar hinter den
geförderten Firmen steckt. Es waren drei hallesche Adressen, die
regelmäßig stutzen ließen - an ihnen sitzen zig von Schimeks Firmen.
"Dass er für seine eigenen Firmen unterschreibt, kam uns befremdlich
vor." Von Vorgesetzten sei das aber immer als gewollt abgebügelt worden.
Dass die loyal waren statt Alarm zu schlagen, wundert die Frau heute
nicht. Angeblich soll Schimek beim Aufbau des Eigenbetriebes
Führungspersonal aus seinen Firmen mitgebracht haben.
In der
Kreisverwaltung jagt indes eine Krisensitzung die nächste. Auch Landrat
Bannert gerät unter Druck. Ihm war bereits vorgeworfen worden, der Kreis
habe bei der Kontrolle versagt. Linken-Abgeordnete Angelika Hunger ist
sauer, dass Bannert nicht über eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen
Schimek informiert habe, die sich auch mit der Vermittlung von Arbeitern
in eine seiner Firmen beschäftigt haben soll. "Das wäre für uns Anlass
zum Nachdenken gewesen." Parteifreunde fragen sich mittlerweile, ob
Bannert die Affäre übersteht. Eine Rückrufbitte der MZ lässt er
unbeantwortet.
Jobcenter: Die Vorwürfe
Archiv: Jobcenter-Chef zieht sich vom Spitzenjob zurück
Archiv: Landrat suspendiert Jobcenter-Chef
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1319519487226
Überprüfung der Berichte der Vertragsstaaten nach Artikel
16 und 17 der Vereinbarung
Abschließende Betrachtungen des Ausschusses über wirtschaftliche,
soziale und kulturelle Rechte
Deutschland
http://www.fraktion.dielinke-chemnitz.de/UN_staatenbericht.pdf
Scharfe Kritik am Landrat
VON BIRGER ZENTNER, 06.07.11, 08:35h, aktualisiert 06.07.11, 08:36h
NAUMBURG.
Man fühle sich angesichts solcher Vorlagen fast als "Stimmvieh". Mit
dieser harschen Formulierung brachte Roland Becker (Fraktion Die Linke)
in der Kreistagssitzung am Montagabend in Naumburg zum Ausdruck, was
offenbar viele andere Kreisräte dachten, aber höflicher darlegten.
Gegenstand der Auseinandersetzung, begleitet von scharfer Kritik am
Landrat, war eine Vorlage der Verwaltung, mit der Berndt Lampe zum
Betriebsleiter des Eigenbetriebs Jobcenter Burgenlandkreis bestellt
werden sollte.
Keine Ausschreibung erfolgt
Dabei ging es
nicht um die Personalie Lampe an sich, sondern um die Art der Vorlage.
Die enthielt einen lapidaren Satz. Der Kreistag beschließt: Herrn Berndt
Lampe als Betriebsleiter des Eigenbetriebs Jobcenter Burgenlandkreis ab
1. 7. 2011 zu bestellen. Dazu eine nichtssagende Begründung.
Uwe
Kraneis (SPD / BV-Fraktion) eröffnete die Diskussion mit dem Bedenken,
ob die Stelle nicht hätte ausgeschrieben werden müssen. Und er fragte:
"Was passiert, wenn ein Konkurrent angesichts derartiger Vergabepraxis
klagt?"
Erst da ließ Landrat Harri Reiche (parteilos) hören, dass
die Bestellung befristet bis Ende des Jahres sei und dass Lampe den Job
in Nebentätigkeit unentgeltlich machen werde. Lampe ist derzeit Chef
der Arbeitsgemeinschaft von Bundesagentur für Arbeit und Landkreis,
deren Aufgaben zur Betreuung der Arbeitslosengeld-II-Empfänger ab 1.
Januar 2012 das kreiseigene Jobcenter übernehmen soll.
Das
wenigstens gehöre in die Beschlussvorlage, sagte Dieter Kmietczyk,
(Bündnis 90 / Die Grünen), wobei er ebenfalls Zweifel hegte, dass diese
Stelle ohne Ausschreibung vergebe werden könne. Ähnlich sah das Roswitha
Leich (SPD / BV-Fraktion), die einen Änderungsantrag formulierte, der
die Nebentätigkeit und die Befristung enthielt und außerdem die
Forderung an den Landrat, rechtlich zu prüfen, ob ohne Ausschreibung
vergeben werden kann. Vor allem im Hinblick auf die Zeit ab Januar.
Reiche machte keinen Hehl daraus, dass er Lampe auch ab dem nächsten
Jahr gern als Chef des Jobcenters sehen würde. Und er erklärte, dass die
Besetzung dieses Postens eine besondere Vertrauensbasis brauche, weil
es um die Betreuung von 14 000 sogenannten Bedarfsgemeinschaften gehe.
Damit sei das nicht zu vergleichen mit beispielsweise der Besetzung des
Verwaltungschefs des Burgenlandklinikums oder des Geschäftsführers der
Nahverkehrsgesellschaft. So recht folgen wollte dem Argument niemand.
Letztlich knapper Beschluss
Becker
kritisiert außerdem, dass die Vorlage in keinem Ausschuss vorberaten
worden sei. Kreistagsvorsitzender Dieter Stier (CDU) erklärte, dass das
nicht stimme. "Die Vorlage wurde im Betriebsausschuss Jobcenter
beraten", sagte er. Dieser Ausschuss hatte sich zwei Stunden vor der
Kreistagssitzung erstmals zusammengefunden. Wie im Kreistag gedacht
wurde, ist daran abzulesen, dass kein einziger Kreisrat entgegen
sonstigen kontroversen Diskussionen Argumente gegen die Kritiker
vorbrachte. Letztlich schrammte der Kreistag haarscharf am Eklat vorbei.
Der Beschluss kam bei einer Vielzahl von Stimmenenthaltungen knapp
durch. Aber mit den Zusätzen der Befristung, der Nebentätigkeit und der
Forderung nach rechtlicher Prüfung der Ausschreibungspflicht.
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1300343013926&openMenu=1153116380984&calledPageId=1037634251521&listid=1037201080319
Beschimpfungen inklusive
VON KLAUS-DIETER KUNICK, 23.05.11, 20:28h, aktualisiert 23.05.11, 20:29h
Kerstin
Bergner sitzt in der Zeitzer Geschäftsstelle des Jobcenters am Empfang.
Sie ist froh, das Sicherheitsmann Herbert Lange da ist. (FOTO: MZ)
ZEITZ/MZ.
"Ein bisschen Angst verspüre ich, aber die lasse ich mir nicht
anmerken", sagte Ines Schiller, die im Jobcenter in Naumburg im
Wachschutz tätig ist. Und das umso mehr, seit am vergangenen Donnerstag
in Frankfurt / Main in einem Jobcenter eine Frau von einer Polizistin
erschossen wurde. Sie hatte zuvor randaliert und war mit einem Messer
auf einen Polizisten losgegangen. Die MZ hörte sich aus dem Grund im
Jobcenter um, wie sich die Situation hier darstellt. Der Vorfall könne
sich überall ereignen, meinte Ines Schiller, die Beschimpfungen kennt.
Die nehme sie sich jedoch nicht zu Herzen. "Sonst geht man daran
kaputt."
Beschimpfungen und Beleidigungen gehören für die
Mitarbeiter des Jobcenters Burgenlandkreis zumeist am Monatsende zur
Tagesordnung, erklärte Geschäftsführer Berndt Lampe. ",Ihr seid doch
faul und dumm, du blöde Kuh' und noch schlimmere Ausdrücke zählen dazu."
2010 mussten fünf Hausverbote ausgesprochen werden. Oft sei Alkohol im
Spiel. "Manchmal ist es unerträglich", sagte der Naumburger Teamleiter
Olaf Pfefferkorn. Kriegen einige Leistungsempfänger ihr Geld nicht
rechtzeitig, sei "Kampftag" angesagt.
Teamleiter Kay Leuthold aus
Zeitz bestätigte das. Die Mitarbeiter in der Eingangszone würden den
meisten Frust abbekommen, die "brauchen ein dickes Fell". Es sei aber
vorgekommen, dass einer Beleidigung am Tag darauf eine Entschuldigung
folgte. "Körperlich bin ich noch nicht angegriffen worden, aber einige
haben vor Wut schon den Tisch angehoben", erklärte eine Naumburger
Mitarbeiterin. "Was man sich hier teilweise gefallen lassen muss, ist
fragwürdig." Aggressivität sei eindeutig vorhanden. Dabei gebe sie sich
alle Mühe, die gelegentlichen Bedrohungen nicht an sich herankommen zu
lassen.
Ähnliche Töne gab es in Weißenfels. "Ein bisschen mulmig
ist mir nach dem Vorfall in Frankfurt / Main schon", so Mitarbeiterin
Mandy Motz. Doch sei das nicht bei allen Kunden des Jobcenters der Fall.
Nur bei einigen beschleiche sie ein komisches Gefühl, meinte ihre
Kollegin Heidi Busse. Es sei gut, einen Wachschutz zu haben. "An
Beschimpfungen habe ich mich gewöhnt", so Wachschutzmitarbeiter Erhard
Käding. In Halle wurde er vor Jahren mit einem Messer angegriffen. In
Weißenfels sei das noch nicht passiert. Die Kehrseite der Medaille
schilderte Annett Föhre-Thurau (31) aus Weißenfels, die Leistungen des
Jobcenters bezieht. "Es kommt darauf an, zu welchem Mitarbeiter man
kommt. Da gibt es Unterschiede." Zwar seien viele nett und freundlich,
doch es gebe auch etliche, die einen von oben herab behandeln. "Ich
suche eine Arbeit als Verkäuferin, werde aber mit in den Topf zu denen
geworfen, die wahrscheinlich keine Arbeit suchen." "Mich nervt, wenn ich
ständig einen anderen Ansprechpartner habe", so ein anderer Kunde.
Ähnlich sah das ein 50-Jähriger aus Laßnitz-Hasseltal, der am Montag in
Naumburg im Jobcenter was zu regeln hatte. Eine Behördenmitarbeiterin
habe ihn gefragt, ob er sich Holz zum Heizen besorgen könne. Die Frage
habe er ehrlich mit Ja beantwortet. Daraufhin sei ihm die Heizungszulage
gestrichen worden. "Ich könnte mir gut vorstellen, dass andere da
ausgerastet wären", sagte der Mann. Wenn gespart werden solle, dann
solle man "oben anfangen" und nicht beim kleinen Mann. Im Großen und
Ganzen könne er sich über die Mitarbeiter nicht beklagen. "Die machen
nur ihren Job." Das sah Karla Grau (52) aus Naumburg ebenso, die die
Mitarbeiter ob ihres zuvorkommenden Auftretens lobte.
Im Jobcenter sind 370 Mitarbeiter beschäftigt, die im Burgenlandkreis 30 000 Kunden betreuen.
Archiv: Todesschuss im Jobcenter
Archiv: Bloße Präsenz im Center reicht oft schon aus
Archiv: Wachmann sichert Agentur für Arbeit
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1306150677281
Eckregelsatz Hartz IV:
Mindestens 500 Euro statt 364 Euro!
Mindestens 500 Euro statt 364 Euro!
4,31 Euro pro Tag für Essen und Trinken!
So „viel“ steht ab 1. Januar 2011 alleinstehenden
Hartz-IV-BezieherInnen für Nahrungsmittel und
nicht-alkoholische Getränke pro Tag zu. Dieser
Betrag enthält die Summe die die untersten 15 %
der Ein-Personen-Haushalte der Einkommens- und
Verbrauchsstichprobe (EVS) dafür ausgeben (4,21
€). Plus 10 Cent pro Tag für Mineralwasser als
Ersatz für die Streichung alkoholischer Getränke
aus dem Regelsatz. 4,31 € pro Tag sollen laut
Regierung dem Bedarf entsprechen.
Die EVS ist die Grundlage für die Festsetzung der
Regelsätze. Mehr als 4,31 Euro pro Tag sind auf
dieser Basis nicht möglich.
Ein Durchschnittserwachsener im Alter von 18 bis 64
Jahren braucht rund 2.550 kcal, wenn er sich
ausreichend ernähren und bewegen will. Erhebungen
des Forschungsinstituts für Kinderernährung
in Dortmund ergaben, fortgeschrieben auf Januar
2011, dass ein Mensch 2,58 Euro pro 1.000 kcal
braucht, um sich gesund zu ernähren.1 Für 2.550
kcal braucht man 6,58 Euro pro Tag. 4,31 Euro
reichen nur für 1.671 kcal pro Tag. Pro Monat
fehlen 68 Euro. Dass Hartz IV die Ernährungsausgaben
von armen Leuten mit „Bedarf“
gleichsetzt, ist unhaltbar.
364 Euro bedeuten Mangelernährung
0,62 Euro pro Tag für öffentliche
Verkehrsmittel und 0,24 Euro pro Tag
für Besuche von Cafés oder Gaststätten
gesteht Hartz IV zu! Das schließt von der Teilnahme
am gesellschaftlichen Leben aus. Hartz-IVBezieherInnen
sollen zu Hause bleiben. Sie müssen
schon für ein Monatsticket im öffentlichen Nahverkehr
30 bis 40 Euro drauflegen, und selbst in
den wenigen Städten/Kreisen mit 'Sozialtickets' liegen
die Preise teilweise erheblich über dem vom
Regelsatz zugestandenen Bedarfsposten. Bei „Verzehr
außer Haus“ werden nur die reinen Kosten für
verzehrte Lebensmittel und Getränke anerkannt,
die man zu Hause hätte. Zu Hause jemanden
bewirten, ist ebenfalls nicht vorgesehen.
364 Euro bedeuten Isolation
Die z.B. vom DGB geforderten 420 € sind zu wenig,
weil damit zwar die Teilhabe am Leben in der
Gesellschaft deutlich stärker berücksichtigt, die
Mangelernährung aber akzeptiert wird.
Andererseits: Wenn man aber die Ausgaben
unterer Verbrauchergruppen als Grundlage der
„Bedarfsberechnung“ akzeptiert (wir tun es nicht),
warum werden sie dann auf 364 € oder 420 € heruntergerechnet,
obwohl sie ohne Warmmiete rund
500 € betragen? Warum sollen Hartz-IVBezieherInnen
schlechter leben als unterste
Verbrauchergruppen?
Die Bundesregierung gab bis Ende 2010 indirekt
zu, dass man mindestens 500 Euro braucht, um
einigermaßen über die Runden zu kommen. Denn
sie federte bis dahin bei ehemaligen Alg-IBezieherInnen
den Absturz in Hartz IV für ein Jahr
mit einem Zuschlag von maximal 160 Euro
monatlich ab.
Hartz IV – Bedrohung für Millionen
Beschäftigte
Allen, die arbeitslos werden, droht sehr rasch Hartz
IV und damit Mangelernährung und gesellschaftliche
Isolation. Das lehnen wir ab.
Deshalb:
500 Euro als Eckregelsatz!
http://www.500-euro-eckregelsatz.de/mat/plattform_2011-03-27.pdf
Aus Diäten werden jetzt Spenden
VON KAI GAUSELMANN UND HENDRIK KRANERT-RYDZY, 04.05.11, 22:12h, aktualisiert 04.05.11, 23:39h
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Landtag
Aus Diäten werden jetzt Spenden
VON KAI GAUSELMANN UND HENDRIK KRANERT-RYDZY, 04.05.11, 22:12h, aktualisiert 04.05.11, 23:39h
Arnd Czapek
Arnd Czapek (CDU) (FOTO: KRIMMER)
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MAGDEBURG/MZ.
Zwei der drei CDU-Abgeordneten, die bereits im März ihre vollen Diäten
erhalten haben, wollen diese für einen guten Zweck spenden. Das
erklärten Arnd Czapek und Thomas Keindorf am Mittwoch. Drei der neuen
CDU-Abgeordneten hatten im März die Annahme ihres Mandats erklärt und
damit auch Geld für den gesamten Monat bekommen - obwohl sie erst am 20.
März gewählt worden waren. Um diese - rechtlich einwandfreie - Praxis,
die allerdings im Widerspruch zu Regelungen in der freien Wirtschaft
steht, hatte es eine heftige Debatte gegeben.
Thomas Keindorf
Thomas Keindorf (CDU) ist auch Präsident der Handwerkskammer Halle (FOTO: HWK/MZ)
CDU-Fraktionschef
André Schröder, der am Dienstag erklärt hatte, er kenne die Namen
nicht, sagte am Mittwoch, er wisse inzwischen, welche drei Abgeordneten
betroffen sind, wollte aber ihre Namen nicht nennen: "Ich stelle es den
drei Abgeordneten frei, sich selbst zur Sache zu äußern." Darüber hinaus
stellte sich Schröder vor diese, weil sie nichts Unrechtes getan
hätten.
Czapek - er ist Abgeordneter für den Wahlkreis Zeitz -
erklärte sein Verhalten am Mittwoch mit der Euphorie nach der Wahl. "Ich
habe so hart gekämpft; als wirklich feststand, dass ich drin bin, habe
ich nur noch gedacht: Das gibt's nicht, du hast das Ding geholt - ich
nehme an", sagte er der MZ. Genau das habe er sofort am nächsten Tag, am
21. März gegenüber dem Wahlleiter erklärt. Dass er damit automatisch
für den ganzen März Geld erhält - es geht um etwa 4 800 Euro - habe er
schlicht nicht gewusst. Seit der Debatte über die Diäten-Zahlung weiß er
es aber - und will jetzt das Geld spenden. "Ich überlege, wie ich es
sinnvoll spenden kann." Unter anderem seien in seiner Kirchengemeinde
die Bänke marode. Dafür habe er bereits aus eigener Tasche ein Gutachten
fertigen lassen. Jetzt will er zur Instandsetzung beitragen.
Thomas
Keindorf, der auch Präsident der Handwerkskammer Halle ist, will die
März-Diäten laut einer Mitteilung auf seiner Internetseite fünf Vereinen
und Institutionen spenden, unter anderem dem Familienzentrum
Schöpfkelle in Halle und der Bürgerstiftung. Zu seinen Motiven, das
Mandat bereits im März anzunehmen, äußerte sich Keindorf auf Nachfrage
nicht.
Ralf Wunschinski
Ralf Wunschinski (CDU), geboren 1965, ist der ehrenamtliche Bürgermeister von Angersdorf im Saalekreis. (ARCHIVFOTO: P. WÖLK)
Der
dritte der drei CDU-Abgeordneten, die bereits im März ihre Diät
erhalten haben, ist nach MZ-Informationen der ehrenamtliche
Bürgermeister von Angersdorf (Saalekreis) und einstige Sprecher der
Volksinitiative gegen die Gebietsreform, Ralf Wunschinski. Wunschinski
äußerte sich am Mittwoch trotz mehrfacher Rückrufbitten nicht. Schröder
betonte unterdessen noch einmal, das Abgeordnetengesetz ändern und mit
einer Stichtagsregelung versehen zu wollen: "Wir müssen das machen, und
zwar zum Schutz der Abgeordneten vor Diffamierung."
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1300342852961
Sozialpolitik Kein Datenschutz für Hartz-IV-Empfänger
Beste
Freunde, Telefonate, Tagesablauf – Manuela Bombosch sollte ihrer
Arbeitsagentur schriftlich berichten. Es ist nicht der erste
Gesetzesverstoß der Sozialbehörden.
Als Manuela Bombosch zu ihrem
Beratungsgespräch ins Jobcenter Kiel kam, war alles schon vorbereitet.
Es gehe um ein freiwilliges "Experiment", erklärte die Fallmanagerin und
gab ihr einen Fragebogen mit nach Hause. Bombosch erklärte sich bereit,
ihn auszufüllen. "Ich dachte mir, eine neue Vermittlungsmethode kann ja
nicht schaden", erinnert sie sich. Die 38-Jährige Hartz-IV-Empfängerin
ist schon seit einigen Jahren ohne Job. "Ich hatte die Hoffnung, dass
ich durch dieses Experiment vielleicht meinen Wunschberuf im
Einzelhandel bekomme", sagt sie.
Erst in ihrer Wohnung schaute
sie sich den Fragebogen genauer an. Und konnte es nicht fassen: Bombosch
sollte ihren Tagesablauf und den ihres Kindes aufschreiben, von 6:30
Uhr bis 21:00 Uhr, eine ganze Woche lang, möglichst genau, unter
Auflistung jeder Aktivität und des dafür benötigten Zeitaufwands. Am 27.
Januar hatte sie den Bogen bekommen, am 8. Februar seien ihre Antworten
einzureichen, schrieb die Fallmanagerin.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-09/hartz-iv-datenschutz
Staat observiert Hartz IV Empfänger
https://www.youtube.com/watch?v=fH0iP1MHMBI&feature=related
Was hat eine Wechselsprechanlage an der Haustür mit der Erstattung von Heizkosten zu tun?
…
fragen immer wieder Leistungsempfänger des Jobcenters, die wegen
überdurchschnittlicher Heizkosten aufgefordert werden, zu ihrer Wohnung
weitere Angaben zu machen.
Grundsätzlich erhalten Hartz IV– Empfänger
(Leistungsempfänger) ihre Heizkosten in vollem Umfang erstattet, soweit
die Heizkosten im Einzelfall auch den Umständen entsprechend angemessen
sind.
Wenn überdurchschnittliche Heizkosten vorliegen, ist nach den
Ursachen und den Möglichkeiten der Beeinflussung überdurchschnittlicher
Heizkosten durch die Leistungsempfänger zu forschen.
Meist ist der Bauzustand des Gebäudes oder der Wohnung Ursache überdurchschnittlicher Heizkosten.
Liegen
die Heizkosten unter dem ermittelten statistischen
Vorjahresdurchschnitt (Richtwert), erfolgt keine weitere Prüfung und die
Kosten werden in voller Höhe anerkannt.
Liegt eine Überschreitung
des Richtwertes vor, ist eine individuelle Prüfung der den Richtwert
überschreitenden tatsächlichen Heizkosten vorzunehmen.
Eine
Einordnung von Wohnraum erfolgt nach dem Muster der örtlichen
Mietspiegel (Zeitz, Weißenfels, Naumburg) in Marktsegmente. Weist der
Wohnraum weniger als vier der aufgeführten 10 Ausstattungsmerkmale des
Mietspiegels auf, wird Wohnraum als Unterkunft im unteren Marktsegment
verstanden.
Bei Unterkünften des unteren Marktsegments wird davon
ausgegangen, dass es sich typischerweise um älteren Wohnraum mit einem
unterdurchschnittlichen Energiestandard handelt. Für solchen Wohnraum
können überdurchschnittliche Heizkosten bis zur rechten Spalte des
kommunalen Heizspiegels, also bis zur höchstmöglichen Grenze vereinfacht
geltend gemacht werden.
Wenn dennoch die tatsächlichen Heizkosten
diesen bereits höchsten Wert überschreiten, besteht Anlass für die
Annahme, dass die Kosten unangemessen hoch sind und dem allgemeinen
Heizverhalten in der Bevölkerung nicht mehr entsprechen.
Bei
Unterkünften höherer Marktsegmente (vier oder mehr der im Mietspiegel
aufgeführten Ausstattungsmerkmale) wird von einem zumindest
durchschnittlichen Energiestandard ausgegangen und es können
überdurchschnittliche Heizkosten fast nur noch durch den aktuell sehr
schlechten Bauzustand der Wohnung (keine/teilweise Wärmedämmung, Fenster
nicht isoliert, hohe Räume, Heizanlage älter als 25 Jahre) begründet
werden.
Dann werden prozentuale Zuschläge, aufgrund des schlechten Bauzustandes des Wohnobjektes, zum Richtwert vorgenommen.
Diese
Vorgehensweise bei der Prüfung der Angemessenheit der Heizkosten hat
sich bis heute aufgrund höchstrichterlicher Rechtssprechung so
entwickelt und ist damit auch noch nicht am Ende des
Rechtsentwicklungsprozesses.
Zur Erstattung überdurchschnittlicher
Heizkosten werden also zusätzliche Informationen zu den
Ausstattungsmerkmalen nach den Mietspiegeln, wozu u. a. auch eine
Wechselsprechanlage, der Fußbodenbelag oder das Vorhandensein eines
Balkons gehören, und ggf. über den Bauzustand des Wohnobjektes benötigt.
http://www.burgenlandkreis.de/media/hau ... df/faq.pdf
BUNDESSOZIALGERICHT Urteil vom 2.7.2009, B 14 AS 36/08 R
http://juris.bundessozialgericht.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bsg&Art=en&sid=63a6cfbb8819290e7f6624286da60db0&nr=11181&pos=0&anz=1
Infoblatt
Jahrgang 2011 - Ausgabe Nr. 2
vom 14.03.2011 – Stand 02.01.2012 ∗ Autor: Steffen Hemberger
Hinweis: Dieses Infoblatt ersetzt das frühere Infoblatt 4/2010 (Angemessenheit der KdU ab 01.04.2010)
Heizkosten ...
(Wie Leistungsberechtigte nach dem SGB II im Burgenlandkreis
Anzahl der Personen in der BG Das Jobcenter Burgenlandkreis gewährt Leistungsberechtigten
nach dem SGB II im Regelfall Heizkosten nur bis zu der Höhe,
die in der „Verwaltungsrichtlinie zur Feststellung und Erbringung
der Leistungen für Unterkunft und Heizung gem.
§ 22 SGB II sowie zur abweichenden Erbringung von Leistungen
gem. § 23 (3) SGB II im Burgenlandkreis“ vom 18.03.2010
als Obergrenze genannt ist. Für den Geschäftsbereich Zeitz
sind dies nebenstehende monatliche Beträge.
1 52,00 €
2 62,40 €
3 78,00 €
4 88,40 €
5 98,80 €
6 109,20 €
je weitere 10,40 €
Das BSG hat mit Urteil vom 2.7.2009 (Az: B 14 AS 36/08 R) Kriterien für die Gewährung von Heizkosten
aufgestellt, an die sich Landratsamt und Jobcenter Burgenlandkreis partout nicht halten
wollen. Leistungen für Heizung sind in Höhe der tatsächlich angefallenen Aufwendungen erbracht,
soweit diese angemessen sind (§ 22 Abs. 1 Satz 1 SGB II). Dabei hat die in § 22 Abs. 1 Satz 1
SGB II vorgesehene, am Einzelfall orientierte Angemessenheitsprüfung für die Heizkosten grundsätzlich
getrennt von der Prüfung der Angemessenheit der Unterkunftskosten zu erfolgen. Die Bildung
einer Gesamtangemessenheitsgrenze für Unterkunfts- und Heizkosten im Sinne einer sog erweiterten
Produkttheorie ist nicht mehr möglich.
Die Übernahmeverpflichtung tatsächlicher Heizkosten bedeutet jedoch nicht, dass diese in jedem
Fall und in jeder Höhe zu übernehmen sind; insofern stehen auch die Heizkosten unter dem Kriterium
der "Angemessenheit". Anhaltspunkte dafür, dass Heizkosten unangemessen hoch sind, können
sich daraus ergeben, dass die anfallenden Kosten die durchschnittlich aufgewandten Kosten
aller Verbraucher für eine Wohnung der den abstrakten Angemessenheitskriterien entsprechenden
Größe signifikant überschreiten.
Zur Bestimmung eines solchen Grenzwertes hielt es das BSG für eine mit Öl, Erdgas oder Fernwärme
beheizte Wohnung für möglich, die kommunalen Heizspiegel bzw., soweit diese für das Gebiet
des jeweiligen Trägers fehlen, den bundesweiten Heizspiegel heranzuziehen. Aus dem bundesweiten
Heizspiegel ergeben sich Vergleichswerte für mit Öl, Erdgas und Fernwärme beheizte Wohnungen,
gestaffelt nach der von der jeweiligen Heizungsanlage zu beheizenden Wohnfläche, die
hinsichtlich des Heizenergieverbrauchs zwischen "optimal", "durchschnittlich", "erhöht" und "extrem
hoch" unterscheiden. Der Grenzwert, den das BSG zu Grunde legt, ist das Produkt aus dem
Wert, der auf "extrem hohe" Heizkosten bezogen auf den jeweiligen Energieträger und die Größe
der Wohnanlage hindeutet (rechte Spalte), und dem Wert, der sich für den Haushalt des Leistungsberechtigten
als abstrakt angemessene Wohnfläche ergibt. Der Burgenlandkreis hat zwar
einen Heizspiegel, da dieser aber aus dem Jahr 2009 stammt, ist er veraltet. Nach dem bundesweiten
Heizspiegel für 2011 ergeben sich dabei folgende monatliche Höchstwerte:
http://montagsdemo.oestliche.gefil.de Prüfen Sie bitte regelmäßig auf Aktualisierungen des Infoblattes !
+ Heizkosten + Infoblatt 2/2011 - Seite 1 / 2
1 2 3 4 5 6 Je weitere
Heizöl
100-250 80,00 € 96,00 € 120,00 € 136,00 € 152,00 € 168,00 € 16,00 €
251-500 75,38 € 91,00 € 113,75 € 128,92 € 144,08 € 159,25 € 15,17 €
501-1000 72,08 € 86,50 € 108,12 € 122,54 € 136,96 € 151,38 € 14,42 €
>1000 69,58 € 83,50 € 104,38 € 118,29 € 132,21 € 146,12 € 13,92 €
Erdgas
100-250 70,83 € 85,00 € 106,25 € 120,42 € 134,58 € 148,75 € 14,17 €
251-500 67,08 € 80,50 € 100,62 € 114,04 € 127,46 € 140,88 € 13,42 €
501-1000 64,17 € 77,00 € 96,25 € 109,08 € 121,92 € 134,75 € 12,83 €
>1000 62,08 € 74,50 € 93,12 € 105,54 € 117,96 € 130,38 € 12,42 €
100-250 90,00 € 108,00 € 135,00 € 153,00 € 171,00 € 189,00 € 18,00 €
251-500 85,42 € 102,50 € 128,12 € 145,21 € 162,29 € 179,38 € 17,08 €
501-1000 80,83 € 97,00 € 121,25 € 137,42 € 153,58 € 169,75 € 16,17 €
>1000 77,92 € 93,50 € 116,88 € 132,46 € 148,05 € 163,63 € 12,17 €
Anzahl der Personen in der BG
Gegäudefläche in m²
Fernwärme
Diese Nichtprüfungsgrenze wird vom Jobcenter Burgenlandkreis in Zusammenarbeit
mit dem zuständigen Landratsamt einfach negiert und es werden nur die o. g. niedrigeren
Werte aus der Verwaltungsrichtlinie zur Anwendung gebracht. Das führt zu einer
permanenten Unterdeckung der Heizkosten der Leistungsberechtigten.
Legen Sie in diesen Fällen Widerspruch ein und klagen Sie gegen ablehnende
Widerspruchsbescheide unter Verweis auf das o. g. BSG-Urteil.
Soweit die konkret geltend gemachten tatsächlichen Heizkosten den auf der Datengrundlage des
Heizspiegels zu ermittelnden Grenzwert überschreiten, besteht Anlass für die Annahme, dass die
Heizkosten auch unangemessen hoch sind. Bei Überschreitung einer solchen Nichtprüfungsgrenze
ist dann eine Prüfung im Einzelfall vorzunehmen. Dabei gilt grundsätzlich der Amtsermittlungsgrundsatz;
es wird jedoch vom Leistungsberechtigten eine Mitwirkung dahin gehend verlangt, besondere
Umstände, die zu einem erhöhten Heizkostenbedarf geführt haben, vorzutragen. Kann er
zwingende Gründe benennen, können die „unangemessenen“ Heizkosten im jeweiligen Einzelfall
trotzdem gleichwohl noch als angemessen anzusehen sein.
Da die Höhe der Heizkosten von zahlreichen Faktoren abhängig ist, können bei der Prüfung der
Angemessenheit beispielsweise relevant sein:
· Bauzustand der Wohnung,
· Lage der Wohnung im Haus (z.B. Anzahl der Außenwände),
· Geschosshöhe,
· Wärmeisolierung des Gebäudes und der Fenster,
· Wirkungsgrad und Wartungszustand der Heizungsanlage,
· Meteorologische Daten (Zahl der Heiztage, absolute Außentemperaturen),
· erhöhter Heizbedarf für bestimmte Personengruppen (Alter, Behinderung, Kleinkinder),
· im Vergleich mit Verbrauchsdaten von erwerbstätigen Personen ist ggf. der längere Wohnungsaufenthalt
von Leistungsempfängern (tagsüber) zu beachten.
Auch hier können sich Widerspruchs- und Klageweg lohnen und es wird dringend dazu
geraten.
http://montagsdemo.oestliche.gefil.de/html/dateien/infoblaetter/infoblatt-2011-02-heizkosten.pdf
http://stefanus-h.cms4people.de/41.html
http://sozialrechtsexperte.blogspot.de/2012/05/eine-chronik-unendlicher-dummheit-und.html
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